Beschreibung
Mit Hilfe der klassischen Psychoanalyse Freuds werden die Träume Gottfried Kellers analysiert und die literarische Verarbeitung der Trauminhalte in seinem Gesamtwerk verfolgt. Dabei stehen be- sonders der Gebrauch der Sexualsymbole und die Inzestprobleme des Dichters im Vordergrund der Untersuchung. Es zeigt sich, dass Keller seine Probleme durch die literarische Verarbeitung nicht - wie etwa in einer Psychonalyse - durcharbeitet und löst, sondern sie einzig agiert. Eine Analyse der literarisch dargestellten Berufs- tätigkeiten seiner Frauengestalten macht zudem deutlich, dass er dem Realitätsprinzip nur so lange in seiner Dichtung verhaftet bleibt, als dadurch die phantasierte Wunscherfüllung gemäss dem Lustprinzip nicht gestört wird.