Beschreibung
Als im 12. Jahrhundert der Fernhandel zwischen den westlichen Produktionsstätten im Westen und den rohstoffreichen Wäldern des Ostens expandierte, entfaltete sich davon abhängig im Süden des mittelalterlichen Reiches der Donauhandel. Mit Unterstützung von Regensburger Kaufleuten gründete der steirische Markgraf Otakar III. in Enns einen Jahrmarkt, der für ein halbes Jahrhundert eine Drehscheibe im Fernhandel an der Donau wurde. Transporte aus Köln und Aachen aber auch aus Städten an der Maas und weiter im Westen (Flandern) brachten Waren in das Herrschaftsgebiet Österreichs und der Steiermark, die beide seit 1192 von den Babenbergern beherrscht wurden - das gewaltigste Territorium im Süden des Reiches! Marktgebühren, Zölle und die Erträge aus dem sich rasch entwickelnden regionalen Münzwesen verschafften dem Landesherrn bedeutende jährliche Einkünfte. Die im 12. Jahrhundert übliche Gleichsetzung von Macht und Reichtum ist eine der Grundlagen der Zusammenhänge zwischen Herrschaft und Ökonomie.