Beschreibung
Bénédict Winiger geht der Frage nach, unter welchen Bedingungen von jemandem gesagt werden kann, er handle verantwortlich oder unverantwortlich. Diese Frage beschäftigt die Menschheit seit jeher und stellt sich jedem von uns bei allen Entscheidungen. Eine historische Analyse zeigt eingangs verschiedene Antworten in alten mesopotamischen, kleinasiatischen, griechischen und römischen Texten, die die moderne Rechtsphilosophie entscheidend geprägt haben. Der Autor vertritt sodann folgende zwei Thesen: Jemand verhält sich dann verantwortlich, wenn er durch sein Handeln einem möglichen Opfer jene Lebensperspektive zurückgeben kann - und im Schadensfalle tatsächlich zurückgibt, die es ohne das schädigende Ereignis haben würde (Kriterium der Reversibilität). Zudem verhält sich derjenige verantwortlich, den bei der Handlungsbestimmung und der tatsächlichen Handlung kein Verschulden trifft (Kriterium des Verschuldens).
Autorenportrait
Geboren 1955; Studium der Rechtswissenschaft in Lausanne, der Philosophie, Rechtsphilosophie, Rechtsgeschichte und römischen Rechts in Genf, Frankfurt/M. und Rom; 1991 Promotion in Genf; seit 1998 ordentlicher Professor an der juristischen Fakultät der Universität Genf.