Beschreibung
Für die Entstehung christlicher Identität bildet die Bibel aus Altem und Neuem Testament ein wichtiges Fundament. Das zeigt etwa die Rezeption einzelner Texte, wie z.B. auch die der Stephanusperikope Apg 6,1-8,3. Aus ihr wird zum einen die Verehrung der Gestalt des Stephanus als erster christlicher Märtyrer abgeleitet, zum anderen wird sie als Paradigma für die Überlegenheit des Christentums über das Judentum verstanden. Inwiefern sind diese Rezeptionsschwerpunkte vom Text der Stephanusepisode abgedeckt? Um dieser Frage nachzugehen, wird hier auf der Basis von Überlegungen zur Gesamtstruktur des biblischen Kanons im Dialog mit geschichtstheoretischen Ansätzen zur identitätsstiftenden Funktion von Geschichte der Text der Stephanusepisode in seinen biblischen Kontexten betrachtet. Dementsprechend wird die leitende Frage "Wie funktioniert der Text Apg 6,1-8,3 als Erzählung innerhalb der christlichen Bibel aus Altem und Neuem Testament?" gestellt und mit Teilfragen nach Darstellung und Funktion der Gestalt des Stephanus sowie nach dem durch den Text vermittelten Bild der Geschichte Israels verbunden. So erfolgt vor dem Hintergrund einer kanonisch-intertextuellen Exegese der Stephanusepisode eine Auseinandersetzung mit der durchaus ambivalenten Rezeption dieses Textes. Dabei werden außerdem Überlegungen über einen Zusammenhang von Reflexionen der Geschichte Israels, die in biblischen Texten enthalten sind, und christlicher Identität angestellt.
Autorenportrait
Geboren 1977; 1997-2001 Studium der Sozialen Arbeit an der KSFH und der Katholischen Theologie an der PTH in Benediktbeuern; 2001-2004 Studium der Katholischen Theologie an der Universität Regensburg; 2004-2005 Pastoralpraktikantin in der Pfarrei St. Bonifaz/St. Georg, Regensburg; seit 2005 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Exegese und Hermeneutik des Neuen Testaments, Universität Regensburg.