Beschreibung
'Auch ein Zeichen von mir. Wir haben immer schlechtes Wetter. Wie geht es Euch?' Mit der Mobilisierung der Schweizer Armee zum Kriegsbeginn 1914 erlebte das Medium Postkarte einen zusätzlichen Aufschwung. Diensttuende, fern von Familie und Freunden, sandten als Zeichen der Verbundenheit Postkartengrüsse nach Hause. Aussagekräftiger als die meist kurzen Texte sind die Motive, die versandt wurden: Sie dienten in der Regel der Repräsentation und zeigten nicht den realen Dienstalltag. Einheiten posierten vor 'ihrem' Geschütz, oder ein anonymer Kartenproduzent stellte allegorisch die Lage der Schweiz im kriegerischen 'Weltenmeer' dar. In ihrer Gesamtheit illustrieren Postkartenmotive zentrale Punkte der schweizerischen Befindlichkeit während der Kriegsjahre - das Gefühl der geschützten, aber auch eingeschlossenen Existenz und den aufmerksamen Abwehrwillen der Schweiz. Obwohl das Kriegsgeschehen nur im Hintergrund auftaucht, zeigen die Postkarten eine Schweiz im Ausnahmezustand. Die Serien unterschiedlicher Motive erlauben es dem Autor, mit einem neuen Zugang die Kriegsjahre 1914-1918 zu erschliessen und auf eigene Art in unser Bewusstsein zu holen.