Beschreibung
Fernsehnachrichten bilden die Wirklichkeit nicht einfach unverändert ab, sondern sie deuten die Ereignisse in ihren Beiträgen: Bestimmte Aspekte eines Themas werden in den Vordergrund gerückt, andere vernachlässigt, bestimmte Akteure werden ausgewählt, die zeitliche Reihenfolge der Geschehnisse wird nach bestimmten Mustern umgestellt etc. Damit rücken Nachrichtenbeiträge in die Nähe von fiktionalen Erzählungen und man kann sie deshalb mit den Mitteln der Erzähltechnik untersuchen.
In diesem Buch werden Beiträge aus unterschiedlichen Schweizer Fernsehnachrichtensendungen von 1957 bis 1999 zum Thema Schweizer Ausländerpolitik einer linguistischen Narrationsanalyse unterzogen. Die Ergebnisse dieser Analyse zeigen detailliert, wie in den Tagesschau-Beiträgen Bedeutung und somit Wirklichkeit konstruiert wird und wie sich diese Muster im Laufe der Zeit ändern. Gerade der Wandel dieser Muster verweist darauf, dass die Tagesschau wie jede Nachrichtensendung eben nicht «objektiv berichtet», sondern über die Muster der Beiträge die Ereignisse deutet. Dabei ist sie immer auch geprägt vom jeweiligen gesellschaftlichen Diskurs und beeinflusst diesen gleichzeitig zu einem gewissen Grade.
Die dem Buch beigelegte DVD enthält alle detailliert analysierten Beiträge der Tagesschau und anderer Sendungen aus den Jahren 1957 bis 1999.
Autorenportrait
Die Autoren: Harald Burger ist ordentlicher Professor für germanistische Sprachwissenschaft am Deutschen Seminar Zürich. Kathrine Schwab und Martin Luginbühl sind wissenschaftliche Mitarbeiter des Schweizerischen Nationalfonds.
Inhalt
Aus dem Inhalt: Narration in Nachrichten – Berichterstattungsmuster von Fernsehnachrichten – Geschichte der Fernsehberichterstattung – Schweizer Ausländerpolitik.