Beschreibung
Die europäische Ein- und Auswanderungspolitik, die schwierigen sozialen Bedingungen sowie die unterschiedlichen Auffassungen des Christentums prägten den Alltag der deutschen Aussiedlergemeinden in Brasilien. Im Zentrum der vorliegenden Arbeit steht die Tätigkeit der Basler Missionare von 1819 bis 1867 in diesen Gemeinden. Untersucht werden die prekären Lebensverhältnisse der Pionierzeit sowie der Geist der Erweckung. Mit Hilfe vieler neu erschlossener Quellen zeigt der Autor die Wechselwirkung zwischen dem harten Überlebenskampf in bitterer Armut und der erwecklichen Theologie auf und befasst sich mit der zum Isolationismus neigenden Binnenorientierung der Aussiedlergemeinden und deren Wahrnehmung des gesellschaftlichen Umfeldes als einer rundum feindseligen Welt.
Autorenportrait
Der Autor: Marlon Ronald Fluck, geboren 1957 in Ijuí (Brasilien), studierte von 1975 bis 1980 Theologie in Atibaia (São Paulo) und São Leopoldo (Rio Grande do Sul). Nach einer zweijährigen Amtszeit als Pfarrer beschäftigte er sich von 1983 bis 1984 mit seiner Magisterarbeit im Bereich Theologie in São Leopoldo. Von 1985 bis 1992 war er Dozent der Kirchen- und Dogmengeschichte an der Theologischen Hochschule der Evangelischen Kirche Lutherischen Bekenntnisses in Brasilien. Sein Promotionsstudium (1993 bis 1998) absolvierte er an der Theologischen Fakultät der Universität Basel. Von 1999 bis 2003 war er tätig als Privatdozent und Pfarrer der Paróquia Evangélica Scharlau in São Leopoldo. Seit 2004 ist er Professor der Theologie an der Faculdade Evangélica do Paraná (FEPAR) in Curitiba (Paraná) in Brasilien.