Beschreibung
Markus Zangger war zwölf und in der Regelschule, als ihn der Lehrer Jürg Jegge 1970 "psychologisch" abklärte, zum Sonderschüler degradierte und in seine "angstfreie" Schule versetzte. Heute ist Markus Zangger 59 Jahre alt und macht das Unfassbare öffentlich: Jürg Jegge, der Musterpädagoge, Liedermacher und Autor des Buches "Dummheit ist lernbar - Erfahrungen mit 'Schulversagern'", hat ihn bis weit über die Schulzeit hinaus massiv missbraucht. Vor diesem Hintergrund bekommt Jürg Jegges Bestseller - das Buch hat sich bis heute über 200 000 Mal verkauft - eine bittere Note. Genauso wie die Preise, mit denen der "neue Pestalozzi" ausgezeichnet wurde, oder auch die Bezeichnung "Lehrer der Nation", mit der Jürg Jegge 2016 anlässlich des Vierzig-Jahr-Jubiläums seines Longsellers in einem unter mehreren wohlwollenden Artikeln von den Medien gefeiert wurde. Den Mut, die dunkle Seite des Musterpädagogen publik zu machen, fasste Markus Zangger erst nach einem langen Verarbeitungsprozess und aus der Überzeugung heraus, dass das Unrecht nicht mehr länger verschwiegen werden darf.
Autorenportrait
Markus Zangger, geb. 1958, wuchs als jüngstes von fünf Kindern in Embrach auf, wo seine Eltern eine Champignonzucht betrieben. Nach seiner Schulzeit machte er eine Töpferlehre, wurde später Bühnenmeister und arbeitet heute in einem Betrieb des öffentlichen Verkehrs. Nach dem viel zu frühen Tod seiner Frau Doris im Jahr 2009 begann er, Tagebuch zu führen. Durch das Schreiben wurde er sich allmählich gewahr, dass sein ehemaliger Lehrer Jürg Jegge ihn bis ins Erwachsenenalter hinein nicht "therapiert", sondern massiv sexuell missbraucht hatte. Als er das Gespräch mit ehemaligen Klassenkameraden suchte und dabei klar wurde, dass auch sie betroffen sind, war sein Entschluss gefasst: Er wollte nicht mehr schweigen, sondern das Unfassbare endlich beim Namen nennen. Markus Zangger hat eine erwachsene Tochter und lebt im Zürcher Unterland. Hugo Stamm, geb. 1949, wuchs in Schaffhausen auf. Nach dem Lehrerseminar begann er in Zürich ein Philosophiestudium, das er zugunsten eines Volontariats beim "Tages-Anzeiger" abbrach. Seinem Arbeitgeber blieb er als Journalist und Redaktor vierzig Jahre lang treu. 1974 begann er sich mit der Sektenthematik zu befassen und schrieb 1982 sein erstes Buch über Scientology. Nach weiteren Büchern zeichnete er im Bestseller "Allein gegen die Seelenfänger" die Missbrauchsgeschichte von Lea Saskia Laasner auf. Nachdem er sich davon überzeugt hatte, dass auch Markus Zangger stark genug für den Gang an die Öffentlichkeit ist, half er ihm beim Verfassen seiner Lebensgeschichte. Hugo Stamm betreibt seit elf Jahren einen wöchentlichen Blog über Glaubens- und Sektenfragen; früher für den "Tages-Anzeiger", heute für das Newsportal "Watson". Er wohnt in Zürich.