Beschreibung
Besteht unser Gemeinwesen nur noch aus 'schuldigen Schuldlosen und schuldlosen Schuldigen', wie es ein Dürrenmatt’scher Richter apodiktisch ausurteilt? Gibt es kein Recht, das seinen Namen verdient? Scheitern wir aus systemimmanenten Gründen, eine gerechte(re) Gesellschaft zu schaffen? Diesen gesellschaftspolitischen Fragen widmet sich dieses Buch, in dem es Dürrenmatts Werk auf seine Sicht von Recht und Gerechtigkeit untersucht. Analysiert wird, wie und warum staatliche Systeme in ihren Kernaufgaben versagen und statt Freiheit zu garantieren zu Gefängnissen mutieren, die jeden – Mächtige wie Ohnmächtige – existentiell bedrohen. Probleme struktureller Gerechtigkeit, die Dürrenmatt aufwirft, stellen sich aktuell mit unverminderter Dringlichkeit, wie Diskussionen um die Causa Mollath und too big to fail zeigen. Die Chancen des Einzelnen, für Gerechtigkeit einzutreten, lotet dieses Buch aus. Seinen Erkenntnisgewinn zieht es aus interdisziplinärer Forschung im Grenzbereich von Recht und Literatur.