Beschreibung
Mit der Kriminalinsolvenz greift die St. Galler Dissertation ein Phänomen der Wirtschaftskriminalität auf, das Praktiker aus Konkurs- und Strafrecht gleichermassen betrifft. Als besondere Erscheinungsform der Unternehmensinsolvenz mit betrügerischem Hintergrund ist die Abwicklung derartiger Konkurse für Vollstreckungs- und Strafverfolgungsbeamte sehr anspruchsvoll, insbesondere da sich Vollstreckungs- und Strafverfahren nebst meist komplizierten Sachverhalten in vielen Bereichen auch überschneiden. In der vorliegenden Arbeit werden diese Schwierigkeiten systematisch analysiert, um darauf aufbauend Handlungsanweisungen für den Praktiker abzuleiten, wie in solchen Verfahren vorzugehen ist. Im Vordergrund der Dissertation stehen daher konkrete Fragestellungen aus Sicht der Verantwortlichen im Vollstreckungs- und Strafverfahren, das eine Kriminalinsolvenz zum Gegenstand hat. Die Fragestellungen orientieren sich an den Zielsetzungen, wie das Verfahren im Interesse der Geschädigten und einer effizienten Strafverfolgung abzuwickeln ist. Die Kriminalinsolvenz wird dazu zunächst aus konkurs- und strafrechtlicher Perspektive separat aufgearbeitet, um danach ausgehend von den festgestellten Problemfeldern Lösungen für eine vereinfachte Abwicklung der Kriminalinsolvenz zu formulieren. Als Ansatz wird hierfür das Konzept einer Zusammenarbeit von Vollstreckungs- und Strafverfolgungsbehörde vorgestellt, das durch eine bessere Abstimmung der Verfahrensschritte unnötige Verzögerungen vermeidet. Die möglichen Kooperationsformen reichen dabei von einer nur losen und fallbezogenen ad hoc Zusammenarbeit bis zu einem Modell der formalisierten Zusammenarbeit, die Vollstreckungs- und Strafverfahren auch inhaltlich eng koordiniert.