Beschreibung
Wir sind es gewohnt, Freiheit als eine 'Idee' zu betrachten, sie zu verteidigen - aber nur verwirklichen zu können auf die Gefahr ihres Umschlagens in Terror. Gibt es einen Ausweg aus diesem Denken? Dass Freiheit keine abstrakte Vorstellung ist, sondern existentielle Erfahrung, hat die Philosophie stets gewusst - von Kant, der ihre Tatsache 'unbegreiflich' nennt, bis hin zu Heidegger, der den metaphysischen Freiheitsbegriff destruiert, aber sein Denken vor dieser Erfahrung verstummen lässt. Wie lässt sie sich formulieren? Dieses 'kraftvolle, unzeitgemäße, verkannte Buch' (Jacques Derrida), das Jean-Luc Nancy 1988 als Habilitation verfasste und das seither nichts an Radikalität und Aktualität eingebüßt hat, widmet sich 'der Erkenntnis einer notwendigen Befreiung des Denkens, das versucht, Denken der Freiheit zu sein'.
Autorenportrait
Jean-Luc Nancy (1940-2021) gilt als einer der bedeutendsten Philosophen der Gegenwart. Er lehrte bis zu seiner Emeritierung Philosophie an der Université Marc Bloch in Straßburg und hatte Gastprofessuren in Berkeley, Irvine, San Diego und Berlin inne. Sein vielfältiges Werk umfasst Arbeiten zur Ontologie der Gemeinschaft, Studien zur Metamorphose des Sinns und zu den Künsten, Abhandlungen zur Bildtheorie, aber auch zu politischen und religiösen Aspekten im Kontext aktueller Entwicklungen.