Die Biologie der Kreativität
Ein produktionsästhetisches Denkmodell in der Moderne
Ott, Christine / Pfisterer, Ulrich / Krüger, Matthias
Erschienen am
16.08.2013, Auflage: 1. Auflage
Beschreibung
Die Werke von Künstlern und Literaten entstehen aus einer unauflöslichen Spannung zwischen Kopf und Bauch, zwischen Geistigem und Körperlichem. Im Spektrum der Metaphern und Modelle, mit denen künstlerisches Schaffen seit der Antike zu erfassen versucht wird, nimmt das Biologische - die fortwährende Engführung des Kreativen mit dem Kreatürlichen - eine Schlüsselrolle ein: Überall scheinen Werke gezeugt, ausgetragen oder geboren zu werden, sie wachsen, altern, erweisen sich als monströs oder degeneriert oder gewinnen ihren ästhetischen Mehrwert erst als organisches Lebewesen. Der Band untersucht, wie das Denkmodell einer Biologie der Kreativität unter den Bedingungen der Moderne in Texten und Bildern gedacht und instrumentalisiert werden konnte und welche Relevanz die wissenschaftlichen Veränderungen des 19. und 20. Jahrhunderts in den Naturwissenschaften, der Medizin und Psychologie für Vorstellungen, Beschreibungen und Theorien zu künstlerischer Kreativität hatten.
Autorenportrait
Christine Ott ist Professorin für Italienische und Französische Literaturwissenschaft an der Goethe-Universität Frankfurt. Nach dem Studium der Romanistik und Germanistik in Eichstätt und Saint-Étienne folgten Stationen an den Universitäten Heidelberg, Marburg und Harvard. Sie promovierte 2002 mit einer Arbeit zur Sprachreflexion in der Lyrik Eugenio Montales, die Habilitation folgte 2009 über Die Literatur der Bibliophagen. Nahrung als literatur und kulturreflexives Medium der Moderne (Rousseau, Flaubert, Proust). Ihre Forschungsschwerpunkte sind metaästhetische Mythen und Metaphern, der Mythos der Bibliophagie, Literatur und Esskultur, italienische Lyrik des 20. Jahrhunderts, Lyriktheorie, Autofiktion und autobiographisches Schreiben.
Leseprobe
Leseprobe