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Das Fleisch der Worte

Politik(en) der Schrift

Blankenburg, Marc / Hünsche, Christina
Erschienen am 15.02.2010, Auflage: 1. Auflage
CHF 37,50
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783037340844
Sprache: Deutsch
Umfang: 240
Format (T/L/B): 21.0 x 13.0 cm

Beschreibung

Jacques Rancière nimmt in einer Sammlung von Essays den Evangelisten Johannes beim Wort und untersucht das Schicksal des in die Welt entlassenen Wortes, das ein prekäres ist, denn es könnte von seinen Exkursionen nicht zurückkehren - nicht in sich selbst zurückkehren wollen. Die Tendenz des Wortes hin auf etwas, das es nicht ist - Realität, Wirklichkeit, Fleisch -, ist auch jenen Texten der christlich-humanistischen oder modernistischen Tradition eingeschrieben, die dem Beispiel des Buchs par excellence nacheifern, dem Buch des fleischgewordenen Worts, das sich ewig in sich selbst zurückfaltet, Wort am Ende wie am Anfang. Mit Plato, allerdings unter umgekehrten Vorzeichen, sucht Rancière hinter den Worten und Ähnlichkeiten die Kraft, anhand derer 'ein Text sich den Körper seiner Fleischwerdung gibt', sich in Bewegung setzt, von Seelen und Körpern Besitz ergreift und Handlung wird. Es sind die unter- und abgründigen Passagen vom Reich des Geistes auf den Schauplatz des menschlichen Lebens, die Rancière interessieren, insofern sie das stabile Gleichgewicht von Literatur, Philosophie und Politik ins Wanken bringen. In drei Abschnitten - 'Politik(en) des Gedichts', 'Theologien des Romans' und 'Die Literatur der Philosophen' - umkreist Rancière das Spiel der fleischgewordenen Wahrheit und der Wahrheit des Buches in den Dichtungen von Wordsworth, Mandelstam, Rimbaud, Balzac, Proust, Melville, Cervantes und in den Theorien von Auerbach, Althusser und Deleuze. Es ist eine Exkursion ins Offene, denn 'die Literatur lebt allein davon, die Inkarnation zu vereiteln, die sie unaufhörlich wieder ins Spiel bringt'.

Autorenportrait

Jacques Rancière ist einer der meistdiskutierten politischen Philosophen der Gegenwart. Er lehrte von 1969 bis 2000 an der Universität Paris VIII (Vincennes und Saint Denis) und war lange Herausgeber der Zeitschrift »Révoltes logiques«. In den letzten Jahren beschäftigt er sich vor allem mit Fragen der Ethik und Ästhetik sowie der politischen Philosophie.

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