Beschreibung
Wie kann man das Verhältnis von Kunst und Philosophie heute denken? Gesa Ziemer verfolgt eine Spur durch die jüngere Geschichte der Ästhetik und zeigt, dass sich eine Auffassung herauskristallisiert hat, die nicht über, sondern mit Kunst reflektiert. Die Pointe im Mit liegt darin, dass diese Art der Ästhetik dazu aufruft, nicht nur vor-, sondern vielfältig darstellerisch tätig zu sein. Im Anschluss an Gilles Deleuze und Hans Blumenberg zeigt die Autorin, wie das Moment der Darstellung nicht nur in der Kunst, sondern auch im philosophischen Text selbst bestimmend wird. Durch einen experimentellen Umgang mit den Begriffen und anderen Schreibweisen rücken beide Autoren ihre Philosophie in die Nähe der Kunst, ohne vollständig in dieser aufzugehen. Durch solche Verfahren stellt sich ein 'verletzbares', aber zugleich äußerst produktives Verhältnis zwischen Kunst und Philosophie ein. Gesa Ziemer bleibt jedoch nicht bei der Analyse historischer Texte stehen, sondern fügt dem Buch einen eigenen Film an. In 'augen blicke N' reflektieren Performancekünstler die ästhetische Figur des verletzbaren Körpers und lassen die Bühne zum Ort der Verletzbarkeit par excellence werden. In ihrem Entwurf einer praktischen Ästhetik verknüpft Gesa Ziemer Sprache und Bild und plädiert dafür, dass sinnliche Phänomene auch sinnliche Reflexionsformate brauchen.
Autorenportrait
Gesa Ziemer ist Professorin für Kulturtheorie und kulturelle Praxis an der HafenCity Universität Hamburg. Sie ist außerdem Gastprofessorin im Bereich Ästhetik und Kulturtheorie der Zürcher Hochschule der Künste. Sie war Mitbegründerin und Redakteurin des Theoriemagazins 31. Als freie Kuratorin hat sie zahlreiche Projekte an der Schnittstelle Theorie, Theater und Performance realisiert. Regelmäßig ist sie außerdem Theorieberaterin des Steirischen Herbstes in Graz.
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